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VOJO MAGAZINE TESTET DIE GTC-GABEL

September 20, 2023

KS DRINGT MIT EINER FEDERGABEL IN DEN GRAVEL-MARKT EIN!

Bevor sich KS auf Teleskopsattelstützen spezialisierte und weltweit einer der größten Spezialisten dafür wurde, stellte das Unternehmen hauptsächlich Federkomponenten her. Der Aufschwung und der Erfolg der Gravel-Disziplin veranlasste die Marke, sich dafür zu interessieren und sich die Frage zu stellen, wie es möglich wäre, mit ihrem Know-how innovativ zu sein und den Anforderungen mancher Fahrer zu entsprechen, die man bisher nicht erfüllt hatte. Die Antwort hast du vor deinen Augen: eine Federgabel namens GTC.

Für die erste Gravel-Gabel strebte KS direkt ein Premiumprodukt an. Dies springt ins Auge, wenn man die Gabel näher betrachtet. Der untere Teil der Gabel ist sorgfältig aus geschmiedetem und bearbeitetem Aluminium 6061 gefertigt, der obere Teil und die Gabelbrücke aus Carbon. Die Krone und der Schaft bleiben ihrerseits aus Aluminium. Die Standrohre haben einen Durchmesser von 30 mm (gegenüber 32 bis 35 mm bei heutigen XC-Gabeln).

Diese GTC Gravel-Gabel von KS bietet einen Federweg von 40 mm wie ihre Hauptkonkurrentin, die RockShox Rudy, die bis dahin eine der wenigen auf dem Markt erhältlichen Federgabeln war, die speziell für Gravel ausgelegt war (Fox hat ebenfalls ein Modell vorgestellt, aber wir haben es bis jetzt noch nirgendwo gesehen, außer auf Messen).

Innen versuchte KS nicht, das Rad neu zu erfinden, sondern bevorzugte bewährte und effiziente Technologien. Die Feder ist luftgesteuert mit einem negativen Kammerdruck, der sich automatisch in Abhängigkeit der positiven Kammer reguliert. Der Hydraulikteil verfügt über eine geschlossene Kartusche mit Zugstufenverstellung (an der Gabelunterseite) sowie einer Druckstufenverstellung bis zur Blockierung (Lockout) über einen Einstellknopf an der Krone.

Bezüglich des Gewichts gibt KS 1385 g an, aber wir stellten mit unserer zuverlässigen Waage ein Gabelgewicht von 1425 g fest. Wie dem auch sei, du wirst mit ungefähr 1 kg Mehrgewicht rechnen müssen im Vergleich zu einer leichten Carbongabel an einem Premium-Gravel-Bike. Es wird wichtig sein, zu sehen, wie sich dieses Mehrgewicht beim Fahren auswirkt. Zur Vervollständigung der technischen Daten ist es erwähnenswert, dass die GTC Gravel von KS kompatibel ist mit 50 mm breiten Reifen sowie mit der Scheibenbremsaufnahme Postmount und dass ihre Höhe jener einer starren Carbongabel entspricht, sobald ein korrekter SAG-Wert eingestellt ist (Negativfederweg je nach Körpergewicht des Fahrers). Zusätzlich ist für mehr Komfort ein kleiner Hebel in der Laufradachse versteckt.

Eine Federgabel auf einem Gravel-Bike? Die Idee scheint absurd, … bis du es ausprobiert hast! Aber bringen wir es auf den Punkt: Im Gegensatz zum MTB, das keiner weiteren Diskussion bedarf, glauben wir, dass starre Gabeln auch weiterhin eine rosige Zukunft im Gravel-Bereich haben, noch lange den Großteil des Marktes vereinnahmen und den Anforderungen der meisten Fahrer entsprechen werden. Dies soll aber nicht heißen, dass eine Federgabel für einige Fahrer auf gewissen Geländearten nicht einen erheblichen Fortschritt darstellen könnte.

 

Als erstes betrachteten wir bei unserem Test die Wahrnehmung des Mehrgewichts der GTC von KS im Vergleich zur Carbongabel, die ursprünglich auf dem Felt eingebaut war, das wir für unseren Test benutzten. Im Gegensatz zum Lauf, das für den Test der RockShox Rudy verwendet wurde, fuhren wir das Felt zuerst in seiner ursprünglichen Konfiguration, bevor wir die Federung von KS einbauten. Tja, und was für eine Überraschung: Der Unterschied ist minimal. Du kannst ein kleines Etwas spüren, aber trotz eines guten Kilogramms Mehrgewicht bleibt die Lenkung handlich und das Fahrgefühl wird nicht beeinträchtigt.

An dieser Stelle ist es angebracht, die hervorragende Steifigkeit des Chassis der KS GTC zu loben, das eine herausragende Präzision bietet. Hier ist die GTC der RockShox Rudy klar überlegen. In der Tat hatte es den Anschein, dass die KS GTC mehr Vorteile bei Abfahrten hat als die Rudy. Ist es das Chassis? Der Federweg von 40 mm verglichen mit den 30 mm bei der RockShox? Oder die Dämpferqualität? Wahrscheinlich ist es ein bisschen von allen dreien, aber wir waren schwer beeindruckt von der Leistungsfähigkeit dieser KS. Bei Abfahrten kann man ganz klar schneller fahren und vor allem mit mehr Selbstbewusstsein.

Für unseren Gravel-Test nahmen wir mit diesem Set-up am Grand Raid Godefroy teil und absolut niemand konnte bei den Abfahrten mit uns mithalten, obwohl wir nicht den Eindruck hatten, dass wir unnötige Risiken eingingen. Zu Beginn der Fahrt filtriert sie kleine Vibrationen wirkungsvoll heraus, hält die Federwegmitte perfekt ein und sorgt dafür, dass es sich zu keiner Zeit anfühlt, als würde sie plötzlich durchschlagen, wodurch der Eindruck entsteht, dass du über mehr Federweg verfügst, als es tatsächlich der Fall ist. Zu unserer Überraschung stellten wir genauso wie bei der Rudy einen reellen Nutzen der Federung bei Anstiegen fest, um die besten Linien leichter zu wählen.

Wie du sehen kannst, ist unserer Meinung nach die GTC Gravel-Gabel von KS ein voller Erfolg und eindeutig die bessere der beiden Gravel-Gabeln, die wir bis jetzt testen konnten. Falls du dich mit dem Vorderteil deines Gravel-Bikes herumschlägst oder falls du einen höheren Komfort deines Rads für erforderlich hältst und du keine Angst vor ein paar Scherzen hast (wovon Vorreiter immer betroffen sind), dann hast du hier ein Upgrade, das ein näheres Hinsehen verdient. Und KS ist auf Anhieb eine sehr hochwertige Federung gelungen. Natürlich kann man auch über breitere Reifen nachdenken, aber die Auswirkungen dieser Wahl auf die Effizienz und den Fahrstil sind nicht unerheblich. Hier kann man durch die Federung wie bei unserem Testrad Laufräder mit hohen Felgen und mittelbreiten Reifen (42 mm) beibehalten. Und scheinbar werden die Reifen weniger beansprucht und haben weniger Reifenpannen, da die Gabel die Aufprallenergie bei starken Schlägen wegschluckt.

Urteil auf der Strecke: KS hat seine Diversifizierung hervorragend gemeistert und dringt mit Produkten in den Gravel-Markt, die von der ersten Version an ausgereift sind. Die Federgabel ist wirklich ein Produkt, das man sich für bestimmte Gravel-Einsätze näher anschauen sollte, insbesondere bei holprigem Gelände oder einfach nur für eine bessere Effizienz und einen höheren Komfort.

Produktion: Olivier Béart / Vojo magazine
Fotos: Olivier Béart
Produkt von KS: GTC gravel fork

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